Wenn dir dein liebster Mensch fehlt

 

Tränen und Trauer dürfen sein

Es hat dich aus deinem Leben gerissen, dir den Boden unter den Füssen weggezogen. Ihr ward 15 Jahre zusammen und dann das jetzt- für dich ganz plötzlich. Einfach von einer Stunde zur nächsten bist du allein! Überwältigt vom Schmerz, Hilfslosigkeit, tiefster Trauer.

In unserer schnelllebigen Zeit nimmt man kaum noch Rücksicht auf den Schmerz nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Ein Trauerfall in der Familie – ein Tag krankgeschrieben, dann wieder rein in den Alltagstrott, als wäre nichts gewesen. Nur für dich – Mit dem riesen großen Unterschied, dass dein geliebter Mensch nicht mehr an deiner Seite ist – unwiederbringlich! In dir eine tiefe Leere!

Den meisten Menschen fällt es schwer, etwas zu sagen, ihr Mitgefühl auszusprechen. Oft entstehen aus der Hilflosigkeit Räume der endlosen Stille und Kälte. Die Gespräche zwischen den Menschen auf der Arbeit und im privaten Umfeld stocken.

Wie schön ist es, wenn dann doch – ganz unerwartet – ein Mensch sich Zeit und Raum genommen hat, um ein paar Gedanken der Anteilnahme niederzuschreiben. Kraftschöpfend, tröstend, mitfühlend- die Leere unterbrechend!

Trauer braucht Zeit

In der Vergangenheit gab es das Trauerjahr, als Zeichen der Trauer wurde schwarz getragen und man durfte seiner Trauer nach Außen Ausdruck verleihen.

Der Verstorbene wurde zu Hause aufgebahrt, damit die Freunde zusammen mit der Familie Abschied nehmen konnten. Die Klageweiber kamen ans Totenbett und weinten, beteten mit den Hinterbliebenen und umsorgten diese mit Essen und Getränken. Echte Trauerarbeit.

Das Gefühl der Trauer nimmt seinen individuellen Lauf, mit Tränen, Wut und tiefen Gedanken…und mit einem unterschiedlichen Bedarf an Zeit, Nähe und Distanz. Ein Wechselbad der Gefühle.

Trauer hat keine Begrenzung

Je überraschend der Verlust, je enger eine Beziehung zu einem geliebten Menschen ist, desto stärker ist auch der Schmerz, den man verspürt.

Nicht-Ausgesprochenes, offengebliebene Fragen und Themen, Schuldgefühle erschweren dem Trauernden, der Trauer seinen Lauf zu lassen und ihr Ausdruck in Tränen, Wut, Zorn oder Angst zu geben.

Unsere nicht trauerfreundliche Gesellschaft fordert Selbstbeherrschung und  verdrängt die Trauer. Unterdrückte Trauernde verlieren sich häufig in depressive Phasen und brauchen nicht selten medizinische Hilfe. Etwas mehr Öffnung zu diesem Thema ließe manche Trauer leichter auffangen. Trauerbegleitung ist hier ein wichtiges Thema.

Wer Trauer und ihre Emotionalität zulassen und leben kann, wird die einzelnen Trauerphasen leichter durchleben können.

Die Trauer, um den Verlust eines Menschen ist so individuell, wie der einzelne Mensch selbst.

 

ES GIBT KEIN RICHTIG ODER FALSCH

ALLES DARF SEIN UND DU BIST GENAU RICHTIG SO, WIE DU BIST